Im Rahmen meiner freiberuflichen Tätigkeit als „Project Manager Marine Centrifugal Pumps“ für die Firma SIMS International GmbH, Hamburg, führte mich „meine letzte Konstruktion“ wieder, oder besser gesagt noch einmal, in die mir vertraute Welt der Schiffskreiselpumpen: ich erhielt von dieser Firma den Auftrag für die Berechnung und Konstruktion einer grossen Seekühlwasserpumpe. Vorgegeben waren die Betriebsdaten und eine spezielle Werkstoffkombination der seewasserberührten Bauteile. Es sollte der Prototyp werden für konstruktiv zukunftsorientierte Serien-Schiffskreiselpumpen. Bezeichnung: MST 250 – 200 – 315

Basierend auf meiner Erfahrung mit der Konstruktion von Schiffskreiselpumpen einerseits und der an Bord gewonnenen Erfahrungen andrerseits, legte ich die Konstruktion so aus, dass der Prototyp folgende Grundsatz-Bedingungen an Schiffskreiselpumpen erfüllt: Dauerbetriebssicherheit und Wartungsfreundlichkeit. Er unterscheidet sich damit in wesentlichen Details von auf dem Markt befindlichen Primitiv-Konstruktionen.

Der Auftrag umfasste auch die Organisation der Nachfolgearbeiten: Fertigung, Prüfstandsversuche und Abnahme durch den „Germanischen Lloyd“ sowie die technische Dokumentation für den Auftraggeber und die Reederei.

Aufgrund früherer gemeinsamer Tätigkeit in der SULZER Pump Division kenne ich den General Manager der Firma POMPES RUTSCHI/Frankreich persönlich. Daraus ergab sich, dass diese Firma die Prototyp-Fertigung übernahm. Ebenso wurden bei POMPES RUTSCHI, basierend auf meinen Konstruktionszeichnungen, alle Fertigungszeichnungen erstellt und, unter meiner Leitung, auch die umfangreiche technische Dokumentation.

Die Prüfstandsversuche und die erfolgreiche Abnahme durch den „Germanischen Lloyd“ wurden bei RÜTSCHI FLUID AG/Schweiz (ehemals RÜTSCHI PUMPEN AG) durchgeführt. Damit war der Prototyp für den Einsatz an Bord freigegeben.

Zur Erprobung unter Betriebsbedingungen erfolgte der Einbau auf einem der Containerschiffe einer Hamburger Reederei.

Nach über 12 000 Stunden beanstandungslosem Dauerbetrieb erfolgte die erste Inspektion. Ergebnis: Keinerlei Schäden oder Abnutzungserscheinungen an den seewasserberührten Bauteilen!

Dieses positive Ergebnis bestätigte in vollem Umfang die auf den langjährigen Erfahrungen von SIMS International beruhende spezielle Werkstoffkombination für  seewasserberührte Bauteile in Schiffskreiselpumpen.

Konstruktion und spezielle Werkstoffkombination der MST 250 – 200 – 315 wurden zwischenzeitlich von SIMS International zum Patent angemeldet.

Ein schöner Abschluss für meine letzte Konstruktion

Mit Michael Sens, Managing Director der SIMS International GmbH, im Maschinenraum des Containerschiffes bei der ersten Inspektion „unserer“ Seekühlwasserpumpe.

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